Hauptsächlich realisieren Fernstudenten die Finanzierung ihres Studiums durch die eigene Berufsausübung. Das ist auch der Sinn des Fernstudiums: Gelernt wird überwiegend daheim, nebenher gehen die Studenten in Vollzeit oder Teilzeit einem Beruf nach. Wer es schafft, wöchentlich 40 Stunden in einem gut bezahlten Job zu arbeiten, hat mit der Finanzierung keine Probleme. Doch das sind eher Ausnahmen. Daher sind auch alternative Finanzierungswege gefragt.
Wie findet die Finanzierung eines Studiums überwiegend statt?
Von allen Studenten in Deutschland – Präsenz- und Fernstudenten – erhielten 2015 mehr als 80 % Geld von ihren Eltern. Sie versuchten aber dennoch, nebenher zu jobben, auch erhalten 32 % aller Studen staatliches BAföG. Studienkredite kommen hinzu.
Bei einem Fernstudium, das die Karrierechancen in der gegenwärtigen Firma und/oder dem gegenwärtigen Job verbessern soll, weil etwa ein Techniker BWL und Marketing studiert, um anschließend eine deutlich höhere Position einzunehmen, bietet sich der Studienkredit an. Das Einkommen für die Rückzahlung fließt immerhin schon. BAföG erhalten die Betroffenen gar nicht mehr, wenn sie in einem späteren Lebensalter mit dem Fernstudium beginnen.
Für jüngere Leute mit BAföG-Anspruch gilt: Die Mischung ist bei der Finanzierung des Studiums ausschlaggebend. Es kommen nämlich verschiedenste Modelle infrage:
- eigenes Erwerbseinkommen im Hauptberuf (gilt nur im Fernstudium)
- Zuwendungen der Eltern
- BAföG
- Kindergeld
- Stipendien
- Nebenjob
- Studienkredit
Eigenes Erwerbseinkommen und Nebenjob
Fernstudenten werden überwiegend das eigene Erwerbseinkommen und/oder einen Nebenjob plus gegebenenfalls einen Studienkredit für die Finanzierung ihres Studiums einsetzen. Zu beachten ist hierbei der Zeitfaktor. Die Berufstätigen, die nebenher studieren, sind sehr fleißige Menschen, die vorher meist durch Überstunden zusätzlich verdienten. Das dürfte nun wegfallen, manchmal geht auch die 40-Stunden-Woche nicht mehr. Daher muss vorher scharf kalkuliert werden. In der Regel erschließen die Fernstudenten dann weitere Finanzierungsquellen.
Kindergeld, Stipendien und BAföG
Kindergeld erhalten die Eltern des Studenten bis zu dessen 25. Lebensjahr, sie können es ihm für sein Studium überlassen. Die Summe bewegt sich allerdings nur um 200 Euro, außerdem sind Fernstudenten meistens älter. Stipendien werden an besonders begabte Studenten und fast nur im Präsenzstudium vergeben. BAföG setzt voraus, dass die Eltern den Studenten nicht ausreichend unterstützen können und dieser sein Studium vor dem vollendeten 30. Lebensjahr beginnt. Das ist auch bei Fernstudenten gar nicht mal unwahrscheinlich, doch diese gehen meistens arbeiten und müssen auch dieses Erwerbseinkommen bei der BAföG-Berechnung angeben. BAföG ist und bleibt daher im Fernstudium ein sehr seltener Finanzierungsweg. Mit Kindergeld und Stipendien sieht es ähnlich aus.
Stellenwert der finanziellen Unterstützung durch Eltern beim Fernstudium
Eltern sind gesetzlich verpflichtet, die erste Ausbildung mit bis zu 670 Euro zu unterstützen, wenn der Student nicht mehr daheim wohnt. Doch im Fernstudium greift die gesetzliche Grundlage kaum noch. Freiwillig wollen und können die Eltern den Nachwuchs häufig nicht ausreichend unterstützen. Von den Eltern, die zur Finanzierung beitragen (vorwiegend beim Erststudium von Präsenzstudenten), kommen durchschnittlich 475 Euro pro Monat. Davon kann ein Student weder leben noch studieren. Daher ist eine elterliche Unterstützung hoch zu würdigen, sie kann aber höchstens ein Teilbeitrag sein.
Studienkredit für die Finanzierung des Studiums aufnehmen
Banken vergeben auch an Fernstudenten günstige Studienkredite. Sie beraten natürlich jeden Interessenten in dieser Hinsicht. Wenn die Finanzierung durch das eigene Erwerbseinkommen nicht ausreicht, ist das der beste, weil unkomplizierteste Weg.